Das Leben ist eine kurze Verbannung

(Platon) (428-347 v. Chr.)

Auf dieser Seite finden Sie einen Auszug über das Gebet, wie es von Albert Pauchard am 26. Mai 1944 durchgegeben wurde.

Wenn Sie der Gesamtartikel interessiert, dann bitte die PDF-Datei in der Anlage öffnen.

 

 

Neue Kundgaben von Albert Pauchard

Vortrag von Univ. Professor Dr. Walther Hinz

(Meditationswoche Flims-Waldhaus, 18. September 1967)

 

Am 24. September 1966 habe ich, auf der Meditationswoche in Braunwald, einen Auszug vorgetragen aus den Kundgaben, die Albert Pauchard in den Jahren 1935 bis 1937 durchgegeben hatte. Er war langjähriger Präsident der Genfer Parapsychologischen Gesellschaft gewesen und ist am 3. Juli 1934, 56-jährig, in Genf gestorben. Etwa ein Jahr danach hatte sich Albert Pauchard einem in Holland lebenden, Schweizer Freundespaar kundgegeben. Diese Kundgaben veröffentlichte seine Schwester Antoinette Pauchard 1940 in Genf unter dem Titel – ich gebe ihn auf deutsch wieder - : 'Die andere Welt mit ihren unendlichen Möglichkeiten, mit ihren Sphären voller Schönheit und Wonne'. Auch in meinem Vortrag an der technischen Hochschule Zürich am 31. März 1966 habe ich am Schluss ein jenseitiges Erlebnis von Albert Pauchard angeführt, das demselben Buche entnommen war.

 

Im Jahre 1951 nun erschien in Paris ein weiteres Bändchen mit den Kundgaben von Albert Pauchards, das mir durch die Güte unserer Lausanner Freundin Mme. Robert in die Hände kam. Sein Titel lautet: 'Sur le Chemin....', zu deutsch: 'Auf dem Wege.... .'Wiederum zeichnen Antoinette Pauchard als Herausgeberin. In ihrem Vortrag betont sie mit Recht, dass . Zum Unterschied von den früheren Durchgaben – Albert Pauchard jetzt aus höheren Bereichen zu uns spricht. Ihre Kundgaben wurden auf telepathischem Wege in den Jahren 1944 bis 1950 in der Schweiz empfangen. Sie decken sich in beglückender Weise mit den Lehren, die wir selber seit neunzehn Jahren im Schoße unserer Gemeinschaft empfangen dürfen. Sie sind , zum Unterschied von Albert Pauchards Mitteilungen aus den Jahren vor dem Kriege, in ganz besonderer Weise, wenn ich mich so ausdrücken darf, durchchristlich. Aus diesen neuen Durchgaben bringe ich nun in deutscher Übersetzung einige Auszüge.

 

 

 

Das Gebet:

Das Gebet ist eine wirkende Kraft. Das Gebet hat in sich eine ungeheure Macht, die ihr meist noch nicht ahnt. Freilich: zwischen Gebet und Gebet bestehen große Unterschiede. - Wahres Beten bedarf der Worte nicht. Es besteht in der Hingabe der Seele, in einem gebefreudigen Aufschwung. Der aus dem Herzen aufsteigt.... .

 

Auswendig gelernte oder abgelesene Gebete sind, wenn sie nur mit den Lippen gesprochen oder bloß mit dem Verstand vorgebracht werden, ohne Wirkung – die ganze Seele muss die Gebete tragen !

 

In manchen Religionsgemeinschaften pflegt man das gemeinsame Gebet. Dadurch wird es zu einem Ritus, der eine ungeheure Kraft entfalten könnte, würde nur ein jedes sein Gebet als Scherflein, als Selbsthingabe auffassen. Aber gemeinsames Gebet hat gleichwohl einen Vorzug: in der Menge reißen einige wenige, innige Gebete die anderen mit sich, die für sich allein ihr Ziel nicht erreichen vermöchte … .

 

Jesus hat gesagt: 'Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein' ! (Matthäus 6, Vers 6). Dort finden sich die besten Voraussetzungen dafür, obschon der Ort im Grunde unwichtig ist. Wichtig sind allein Art und Weise des Betens sowie dessen Ziel und Zweck.

 

Beten bedeutet empfangen. Man muss lernen zu empfangen. - Beten bedeutet, sich gänzlich hinzugeben im unbedingten Vertrauen auf Gott, auf seine Liebe, auf seine unermessliche Weisheit. - Beten bedeutet, seine eigene Schwäche zu erkennen. - Beten bedeutet, geistig arbeiten, bedeutet helfen im weitesten Sinne des Wortes. - Damit das Gebet in all diesen Bereichen wirksam werde, muss es gewisse Bedingungen erfüllen. Gerne nenne ich euch diese.

 

Das wahre Gebet ist ein Gedanke. Ohne ihn ist das Wort nur leerer Schall. Da jeder Gedanke eine Schwingung ist, so ist auch das Gebet eine Schwingung. Auf eben dieser Schwingung beruht die Kraft, die seine Erhörung möglich macht. Die Erhörung ist somit ins Gebet selbst eingeschlossen... .

 

Allein, dieses gilt nur für Gebete mit hohem Ziel, für Gebete der Fürbitte, für die Kranken, für den Frieden. Gebete, die materielle Vorteile bezwecken oder persönliche Wünsche vorbringen, dringen nicht über die Erdensphäre hinaus. Sie tragen nicht bei zum geistigen Fortschritt, und der allein beschäftigt uns hier.

 

Aber warum sind dann Gebete um den Frieden, die nach eurer Meinung so zahlreich und unablässig von der Erde aufsteigen, noch nicht erhört worden? (Anmerkung: Durchgabe vom 26. Mai 1944). Könntet ihr so wie wir die Schwingung sehen, die von diesen Gebeten ausgelöst wird, ihr würdet daran verzweifeln, jemals den Tag zu erleben, an dem die Glocken das Ende des mörderischen Krieges einläuten. In mehr als der Hälfte der Herzen, die um den Frieden flehen, nistet Hass. Diese Empfindung tötet den geistigen Schwung und verhindert das Gebet daran, aufzusteigen. Andere Gebete werden ohne Überzeugung gesprochen, sind also nichtig.

 

Ich brauche die Aufzählung nicht fortzusetzen. Ihr seht selbst ein, dass nur ganz wenige Gebete in die göttliche Welt aufzusteigen vermögen. Dort werden sie angereichert, verstärkt und schließlich zu einer Kraftreserve zusammengefasst, aus der die Friedensboten bei ihrem Eingreifen schöpfen.

 

Man wird uns vielleicht entgegenhalten, Gott sei als Allmächtiger auf eure Gebete und auf die von ihnen ausgelösten Schwingungen nicht angewiesen; auch stehe es übel an zu behaupten, eure Gebete seien eine Kraft, und diese Kraft sei wertvoll. Darauf ist zu antworten: Der Krieg ist das Werk der Menschen und des Bösen, das sie sich breitmachen ließen, das sie dem Guten vorgezogen haben. Es ist aber nur logisch, recht und billig, dass die Menschheit selbst ihren Beitrag zum Kampf gegen das Böse zu leisten hat, und dass ohne ihren Beitrag der Sieg nicht errungen werden kann.

 

Diese meine Behauptung ist freilich weit entfernt von der Lehre der Gnade, der Vergebung ohne Gegenleistung. Wohl ist Gott Liebe, aber Er ist auch gerecht. Einem jeden gestattet er den Zutritt zur göttlichen Welt; doch kommt man ohne eigenes Verdienst nicht in sie hinein. Liebe schließt doch Gerechtigkeit nicht aus... . Das Gebet ist d a s Heilmittel für alles, und es ist allen zugänglich. Doch wie groß ist noch immer die Zahl derer, die das Gebet geringschätzen, die es übel anwenden, die ihm alle Wirkung absprechen!

 

Ein Gebet ist einer Rosenknospe vergleichbar, die sich, indem sie sich öffnet, Gott darbietet; es gleicht einem Herzen, das sich verschenkt. Wie jede Blume, bringt auch die Rose Frucht und Samen. Darum birgt auch das Gebet in sich eine Verheißung, nämlich die Erhörung, und diese Frucht wird weitere heilvolle Gedanken hervorbringen, sie wird ein sicheres Vorrücken, ein Fortschreiten zum Göttlichen hin bewirken... . Wahre Gebete sind in unseren Augen wie eine wunderbare Morgenröte, wie eine Verheißung des schönsten Tages nach den Finsternissen, Ängsten und unsagbaren Qualen eurer Zeit. - Betet, und ihr findet Zutritt zu den Welten der Wonne und Herrlichkeit.

B e t e t !

 

(aus 'Geistige Welt 1967' Seite 324 und 327)



Gesamtartikel der Durchgaben von Albert Pauchard
Neue Kundgaben von Albert Pauchard - (Bl[...]
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Das Leben ist ein kurzer Augenblick zwischen zwei Ewigkeiten.
                                           (Norwegische Weisheit)